Mit Blick auf die aktuellen Verkaufszahlen des iPads habe ich mich gefragt, was das für uns als Kommunikatoren bedeutet. Das ist keine neue Frage und mit Sicherheit bin ich nicht der erste, der sie stellt.
Daher formuliere ich die Frage mal so: Hand auf's Herz, liebe PR-Treibende, haben wir schon die richtigen Antworten auf die Frage, wie Unternehmen mit Social Media, iPad & Co richtig umgehen sollen?
Ich wage mal die Aussage: Nö, haben wir nicht. Zumindest nicht flächendeckend, nicht strategisch und viel zu oft nur mit Tools und Anwendungen im Kopf. Nicht umsonst zeigen einige Statistiken, dass Unternehmen kaum in Social Media Aktivitäten investieren. Dies stützt eine einfache vor zwei Wochen durchgeführte Kurzrecherche von mir: Rund 65% der Mitgliedsunternehmen des Zürcher Harbour Club sind nicht auf Facebook oder bei Twitter vertreten. Wohlgemerkt, ich rede hier von den Unternehmen an sich, nicht von deren Sprechern und Unternehmensvertretern.
Weiterhin vertrete ich die Ansicht, dass wir Kommunikatoren kaum wissen, wie wir mit dem Wandel der Medienwelt umgehen sollen. Selbst die grösseren Printtitel sind da noch nicht so gut aufgestellt. Allerdings entwickeln sie neue Angebote und bauen ihre Redaktionen um.
Auflage, Auflage, Auflage... und an die Leser denken
Ich bin froh, hat der iPad vielen Medien einen Schub verliehen, sich intensiv mit dem eigenen Angebot journalistischer Inhalte auseinanderzusetzen. Nahezu jedes namhafte Magazin setzt auf eine Präsenz auf dem iPhone und nun auch iPad. Apps für Android Telefone sind ebenfalls im Kommen. Es stellt sich dabei die Frage der Aufbereitung und der Gewohnheiten der Nutzer.
Wir wissen um das KISS-Prinzip (Keep It Short and Simple) bei journalistischen Inhalten – angefangen beim Text über Podcasts bis hin zum Video. Nach 20 Sekunden schalten die ersten User das Video ab – zu lang. Wer da seine Botschaften nicht vermittelt hat, hat verloren. Wer bei Facebook, Twitter und Co ebenfalls nicht auf den Punkt kommt und dabei auch mal emotional den Leser fesselt und neugierig macht (Dank hier für die Inspiration an den Klartext-Expterten Thilo Baum), hat verloren.
Fazit: Denkt an die Leser.
Das heisst also sowohl für Medienschaffende wie auch für Kommunikatoren, dass sie strategisch in mehreren Produktionskanälen denken müssen. Im Klartext: Wer bei Twitter was einstellt, sollte für Twitter schreiben – inklusive Hashtags. Es gilt das gleiche Prinzip wie bei anderen journalistischen Texten: Ein Kommentar hat eine persönliche Meinung zu äussern etc.
Nächster Eintrag: Etwas über die Veränderungen in der Arbeitsweise der Medien. Bis dahin freue ich mich auf Eure Kommentare.
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