Der US-Markt ist für andere Märkte geschlossen. Gezeigt hat das die Entscheidung der US-Airforce im Rahmen der Beschaffung neuer Tankflugzeuge. Es war klar, geht ein solcher Auftrag nur an amerikanische Unternehmen. Doch was heisst das generell für die Rüstungsbranche?
Niemand war überrascht, hat EADS nicht den milliardenschweren Tankerdeal in den USA gewonnen (vgl. NZZ). Dennoch zeigt sich hier, dass auch mit guten Konzepten nationalen Interessen kaum beizukommen ist. Und das finde ich schade. Im Falle des Tankerdeals haben beide Unternehmen, Boeing und die EADS-Tochter Airbus, tausende Arbeitsplätze in den USA versprochen. Airbus hat ein erprobtes Flugzeugkonzept angeboten, Boeing ein kleineres noch unerprobtes Konzept. Daher hätte man davon ausgehen können, in dieses strategische Geschäftsfeld vordringen zu können. Doch dies funktionierte nicht.
Wachstumspotzial im Orient
Betrachte ich mir das Handelsblatt vom 22. Februar 2011, so führen vornehmlich US-Unternehmen die Liste der Umsatzstärksten Rüstungsfirmen an. Ausnahme bildet BAE Systems aus Grossbritannien auf Platz zwei, EADS kommt erst auf Platz 7 mit deutlich weniger Umsatz im Rüstungsbereich, Finmeccanica aus Italien auf Rang 8. Der Artikel "Der Boom der Waffenschmieden" berichtet ferner davon, dass das Wachstumspotenzial für Europa wohl vor allem im arabischen Raum liegen wird. So betreibt das Wüstenkönigreich Saudi-Arabien den Eurofighter und EADS wird dort auch die Landesgrenzen sichern.
Ist die Lösung also der Fokus auf andere Märkte? Ich denke ja, aber das ist zu banal. Spannender ist es aus meiner Sicht, mit anderen Herstellern zu fusionieren, um so Chancen in bedeutenden Märkten wie den USA zu steigern. Gezeigt hat das die Tatsache, dass die Chancen von Airbus deutlich gesunken sind, nachdem Northrop Gruman aus dem gemeinsamen Angebot ausgestiegen ist - ob freiwillig oder nicht, sei dahingestellt.
Ich bin sehr gespannt, wie sich die Branche weiterentwickeln wird. Schauen wir mal.
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